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In dieser Kolumne bewerten wir die Leistungen der Borussen in der Hinrunde der Saison 2018/19. In erster Linie verwenden wir für die Bewertungen der Spieler die Notenvergabe der Portale, aber ziehen auch verschiedene Leistungsdaten der Spieler heran. Diese beiden Aspekte bilden sicherlich nur ein Teilaspekt einer Spielerbewertung, das sollte bei der folgenden Betrachtung nicht vergessen werden.

Die Bewertung der Spieler wird in den Kategorien Defensive, Mittelfeld und Offensive durchgeführt, dies führt zu einer faireren Vergleichbarkeit in der Bewertung. Die Einteilung der Spieler in die Kategorien ist nicht in allen Fällen eindeutig. Ebenso werden wir auf signifikante Besonderheiten der Notenvergabe durch die Portale eingehen.

Für die Noten-Bewertungen schauen wir uns sowohl die absoluten Noten an, als auch die mittleren Abweichungen zum Mittelwert der Mannschaft. Letzteres gibt dann eine detaillierte Auskunft über die individuelle Leistung und mittelt den Effekt heraus, dass eine absolut gute Note durch Einsätze in überwiegend guten Spielen zustande kommen kann, umgekehrt genauso für schlechte Noten in überwiegend schlechten Spielen. Dies ist insbesondere bei Spielern mit wenigen benoteten Spielen wichtig. Deswegen darf bei der Beurteilung der vergleichsweise große statistische Fehler nicht vergessen werden.


Um nicht eine weitere Kategorie aufzumachen, nehmen wir in den Tabellen der Defensive auch Y.Sommer auf, jedoch nicht in den direkten Vergleichen der Spieler untereinander. Y.Sommer hat vermutlich die beste Halbserie im Trikot der Borussia hingelegt und ist sicher einer der Eckpfeiler des Erfolges. Bei der mittleren Gesamtnote liegt er auf dem zweiten Platz und war in 17 Einsätzen 13 Mal besser als der Schnitt! Lediglich in den beiden Spielen gegen die Eintracht und Freiburg wich seine Leistung deutlich nach unten ab.

Spieler

Betrachten wir nun die restlichen Spieler der Defensive. Über dem absoluten Notenschnitt der Hinrunde von MW=3.18, markiert durch die grauen Linien, liegen M.Ginter und N.Elvedi.

  • M.Ginter zeigte eine durchweg solide und gute Leistung ohne große Abweichungen nach unten. Er bildet durch sein besonnenes Spiel mit der geringsten Anzahl von Fouls und der besten Zweikampfquote den Kopf der Abwehr. Mit M.Ginter wurden 72% der Punkte geholt, ohne nur 47%.
  • N.Elvedi hat sich nach anfänglich schwachem Start Stück für Stück verbessert und war insbesondere in den letzten Spielen einer der Leistungsträger. Er lag 8 Mal über dem Schnitt und 6 Mal darunter. Würde man den katastrophalen Auftritt bei der Hertha, der ihm die schlechteste mittlere Note der Saison einbrachte, aus der Wertung heraus nehmen, dann läge er noch näher bei M.Ginter.
  • J.Beyer hat nur 6 benotete Spiele und damit ist die Schwankung in den Daten größer und eine Bewertung schwieriger. Dies zeigt exemplarisch das Spiel gegen Dortmund. Wäre die eine Szene, die zum 1:0 führte, ein erfolgreicher Pass geworden und hätte einen Angriff eingeleitet, so wäre sicher davon auszugehen, dass die Gesamtnote in diesem Spiel um etwa 1 Note besser gewesen wäre. Trotz allem, insbesondere aufgrund des Alters, ist die Bewertung und Tendenz absolut positiv!
  • T.Jantschke ist in gewisser Weise ein Sonderfall. Er liegt im Mittel meist leicht unter dem Mannschaftsschnitt und hat nach oben oder unten kaum große Leistungsschwankungen, weder in den Noten noch in den Spieldaten. Er ist zumindest momentan der Typ des idealen Ersatzspielers und muss sich sicher hinter M.Ginter und N.Elvedi und mittlerweile vermutlich auch hinter J.Beyer einordnen.
  • O.Wendt Wer ist vorn´, wenn´s hinten brennt … In 12 von 17 Einsätzen war O.Wendt schlechter als der Schnitt der Mannschaft. Er hat aus der Defensive die schlechteste Pass- und Zweikampfquote.
  • M.Lang bildet sowohl absolut als auch relativ das Schlusslicht in der Notentabelle der Abwehr. Schaut man sich den Notenverlauf an, so ist ein Leistungsabfall zum Ende der Saison zu beobachten.

Der Hinrunden-Abwehrspieler ist damit: M.Ginter

Portale

Schauen wir uns nur signifikante Besonderheiten der Notenvergaben an:

  • Signifikant zu beobachten ist, dass die automatisierten Noten (durch $*$-Zeichen gekennzeichnet), bis auf zwei Ausnahmen bei T.Jantschke und J.Beyer durch Fussballdaten.de, im Schnitt eine drittel Note schlechter sind als das Mittel!
  • Auf der anderen Seite fällt TorFabrik und WZ-Online durch eine Notenvergabe auf, in der alle Abwehrspieler im Schnitt eine viertel Note besser benotet werden!
  • Insgesamt weicht Transfermarkt, durch seine schon vorhandene Mittelung der Nutzer, deutlich am wenigsten vom Mittelwert ab (mittlerer quadratischer Fehler (MSE): $\sigma=\sqrt{\mathrm{MSE}}=0.12$).
  • Die größte Abweichung vom Mittel mit $\sigma=0.36$ zeigt Whoscored, für alle anderen gilt $\sigma=0.2-0.3$.



Wir ordnen dem Mittelfeld die klassischen Sechser Kramer, Strobl und Zakaria, die Achter Cuisance, Hofmann und Neuhaus zu und zusätzlich nicht ganz positionsgetreu Johnson, da dieser je nach Spiel auch als Außenverteidiger agierte. Über die Einteilung kann sicher diskutiert werden, für die Einzelspielerbewertung ist dies jedoch letztlich nicht entscheidend.

Spieler

Über dem absoluten und relativen Notenschnitt liegen J.Hofmann und C.Kramer.

  • J.Hofmann ist eine der Überraschungen der Saison. Er spielt die bisher beste Halbserie für die Borussia und erzielte mit den drei Toren gegen Mainz die beste Einzelnote (1.01) der Saison. Bis zu seiner Verletzung am 13.Spieltag hat er konstant ordentlich gespielt und war nie deutlich unter dem Schnitt der Mannschaft, jedoch einmal weit darüber. Aus dem Mittelfeld heraus ist er der beste Scorer mit der besten Laufleistung und meisten Ballkontakten.
  • C.Kramer gehört zu den Verlierern der Hinrunde und kommt nur zu 4 benoteten Spielen, bei denen er dreimal über dem Schnitt lag und damit relativ der beste Mittelfeld-Spieler war. Aufgrund der geringen Zahl kann dies aber nicht ausschlaggebend sein. Die geringe Zahl von Einsätzen hat verschiedene Gründe, zum einen verletzungsbedingte, zum anderen ist aber auch die Systemumstellung im Mittelfeld der Borussia und die damit verbundene grundsolide Leistung von T.Strobl ein Grund.
  • F.Neuhaus kommt in seiner ersten Saison auf fast erstaunliche 15 benotete Einsätze und den damit verbundenen siebt meisten Spielminuten. Er lag dabei 6 Mal besser als der Schnitt und 9 Mal schlechter. Man kann es verkürzt sagen, wenn es nicht ganz so gut läuft, liegt er drunter, läuft es gut, liegt er über dem Schnitt. Von den reinen Spieldaten ist er J.Hofmann sehr ähnlich, unterliegt jedoch noch zu großen Schwankungen.
  • T.Strobl ist eine weitere positive Überraschung der Saison und kommt auf die fünft meisten Spielminuten und weicht kaum von den Leistungen des gesamten Teams ab. Er ist sicher der Gewinner der Systemumstellung, da er der defensivste Sechser ist und am besten die langen Bälle beherrscht.
  • D.Zakaria ist neben C.Kramer die andere Enttäuschung im Mittelfeld. Er kommt zwar auf deutlich mehr Einsätze, liegt aber praktisch immer unter dem Schnitt des Teams und konnte nicht einmal mit seinen Qualitäten der letzten Saison vollends überzeugen. In praktisch allen Spieldaten liegt er schlechter als in der Vorsaison.
  • F.Johnson ist und bleibt das Phantom der Borussia, der kaum auffällt, wenn er spielt. Diese Saison gehört jedoch zu seinen schlechteren. In jedem benoteten Spiel war er schlechter als der Schnitt des Teams.
  • M.Cuisance soll hier nicht anhand der statistischen Daten bewertet werden, da nur ein benotetes Spiel zur Verfügung steht. Nichtsdestotrotz konnte er die Erwartung an ihm, aus der letzten Saison genährt, nicht erfüllen. In den Kurzeinsätzen konnte er selten überzeugen.

Der Hinrunden-Mittelfeldspieler ist damit: J.Hofmann

Portale

Schauen wir uns wieder nur signifikante Besonderheiten der Notenvergaben an:

  • Ebenso wie bei den Abwehrspielern sind die automatisierten Noten bis auf wenige Ausnahmen schlechter als im Mittel.
  • Auf der anderen Seite fällt RP-Online durch eine Notenvergabe auf, in der alle Mittelfeldspieler im Schnitt eine viertel Note besser benotet werden!
  • Die größte Abweichung vom Mittel wieder mit $\sigma=0.36$ zeigt Whoscored, für alle anderen gilt $\sigma=0.16-0.31$.



Wir ordnen dem Mittelfeld die klassischen Sechser Kramer, Strobl und Zakaria, die Achter Cuisance, Hofmann und Neuhaus zu und zusätzlich nicht ganz positionsgetreu Johnson, da dieser je nach Spiel auch als Außenverteidiger agierte. Über die Einteilung kann sicher diskutiert werden, für die Einzelspielerbewertung ist dies jedoch letztlich nicht entscheidend.

Spieler

Über dem absoluten und relativen Notenschnitt liegen Hazard, Stindl und Plea.

  • T.Hazard ist der insgesamt deutlich best benotete Borusse der Hinrunde und lag dabei 12 Mal über und 5 Mal unter dem Teammittelwert. Allerdings zeigt seine Notenkurve in den letzten 5 Spielen einen leichten Abwärtstrend. Praktisch alle Spieldaten sind auf dem höchsten Niveau in seiner Zeit als Borusse.
  • L.Stindl kam in dieser Saison verletzungsbedingt nur zu 8 benoteten Einsätzen und lag dabei 3 Mal über und 5 Mal unter dem Schnitt. Dabei wich seine Leistung nie deutlich von der Teamleistung ab. Beachtlich ist seine Zweikampfstärke, die sich nicht nur in der zweitbesten Zweikampfquote äußert, sondern auch darin, dass er nach Ginter die zweitwenigsten Fouls begeht und am häufigsten gefoult wird.
  • A.Plea hatte einen überragenden Start in die Saison und war in den ersten 10 Einsätzen 8 Mal besser und 2 Mal schlechter als das Team, in den restlichen 6 Spielen allerdings mehr oder minder immer schlechter. Die Kurve zeigt damit zum Ende deutlich nach unten und trübt ein ganz klein wenig seinen grandiosen Einstieg.
  • Raffael kommt verletzungsbedingt nur zu 4 benoteten Einsätzen und kann deswegen nicht hinreichend beurteilt werden.
  • P.Herrmann kam immerhin noch zu 5 benoteten Einsätzen, aber auch das reicht nicht zu einer aussagekräftigen Beurteilung aus.
  • I.Traore hatte nur 2 benotete Einsätze, mit Licht und Schatten.

Der Hinrunden-Offensivspieler ist damit ohne jeden Zweifel T.Hazard

Portale

Schauen wir uns wieder nur signifikante Besonderheiten der Notenvergaben an:

  • Ebenso wie bei den Abwehr- und Mittelfeldspielern sind die automatisierten Noten bis auf wenige Ausnahmen schlechter als im Mittel, jedoch diesmal nicht so ausgeprägt.
  • Auf der anderen Seite fällt RP-Online auch hier wieder durch eine Notenvergabe auf, in der alle Offensivspieler im Schnitt eine viertel Note besser benotet werden!
  • Die Abweichungen vom Mittel sind auf Grund der kleineren Datenzahl etwas höher und liegen im Bereich von $\sigma=0.20-0.35$.

Fassen wir die wichtigsten Daten der jeweiligen Spieler tabellarisch zusammen:

Spieler Note Abweichung besser/schlechter Punkteausbeute Umfrage
Sommer 2.91 -0.27 13/4 65% 24%
Ginter 2.96 -0.14 7/5 72% 9%
Hofmann 3.01 -0.07 4/7 76% 24%
Hazard 2.79 -0.39 12/5 65% 43%

Den Spieler der Hinrunde auszuwählen ist nicht so einfach und vielleicht auch aufgrund der unterschiedlichen Positionen nicht ganz gerechnet. Zusammen mit dem Ergebnis der Umfrage ist der Spieler der Hinrunde T-Hazard, knapp vor Y.Sommer.

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  • Zuletzt geändert: 2018/12/30 19:31
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